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Wasserburg Anholt

Museum Wasserburg Anholt

www.wasserburg-anholt.de
 


Wasserburg Anholt

Wasserburg Anholt Inhaltsverzeichnis Burgen Nordrhein-Westfalen



Museum Wasserburg Anholt

Wasserburg Anholt Außenansicht

Im Rahmen des Wiederaufbaues der 1945 zu 70% zerstörten Wasserburg Anholt erhielt die Hauptburg eine museale Bestimmung. Im Laufe der Zeit entstand ein Museum mit der Bibliothek und dem Archiv der Fürsten zu Salm-Salm auf einer 1.500 m² großen Ausstellungsfläche.

Die ausgestellte Bildersammlung gilt als die größte, historisch gewachsene private Bildersammlung Nordrhein-Westfalens mit über 700 Gemälden. Herausragende Arbeiten niederländischer Maler des 17. Jh., wie Rembrandt, Jan van Goyen, Gerardter Borch, flämischer (J. Breughel d.J.), deutscher (Bartholomäus Bruyn, Holbein, Jobst Harich), spanischer (Murillo) und italienischer (Carlo Dolci, Salvator Rosa) Meister sind auf der Wasserburg Anholt zu finden.

Umfangreiche Sammlungen mit chinesischem, japanischem, holländischem und deutschem Porzellan des 17. und 18. Jahrhunderts sowie Renaissance- und Barock-Möbel (u. a. in Boulle-Technik) sind hier der Öffentlichkeit zugänglich.

Die Fürsten zu Salm stammen von den reichsunmittelbaren Wild- und Rheingrafen, Grafen zu Salm (nachweisbar seit dem 11. Jahrhundert) ab. 1623 wurde Graf Philipp Otto zu Salm, Wild- und Rheingraf, in den erblichen Reichsfürstenstand erhoben und somit erhielten die Fürsten zu Salm 1654, als souveräne Fürsten, Sitz und Virilstimme im Reichsfürstenkollegium. Durch Heirat gelangten sie 1645 in den Besitz der Herrschaft Anholt in Westfalen. Sie residierten abwechselnd im Fürstentum Salm: Hauptstadt Senones in Lothringen (F), in der Herrschaft Anholt: Sitz Wasserburg Anholt, im Herzogtum Hoogstraten: Sitz Schloss Hoogstraten (B) und in der Wild- und Rheingrafschaft: Sitze Kyrburg und Rheingrafenstein.

Infolge der Heirat der Dorothea Prinzessin zu Salm (1702 - 1751) mit Nicolaus Leopold Graf zu Salm, Wild- und Rheingraf, Herzog von Hoogstraten (1701 - 1770) wurden die beiden Zweige der Salm’schen Linie der Wild- und Rheingrafen vereinigt. Graf Nicolaus Leopold folgte 1738 seinem Schwiegervater Fürst Ludwig Otto zu Salm (1674 - 1738) als souveräner Fürst zu Salm. Ihm wurde 1743 vom Kaiser der erbliche Titel Fürst zu Salm-Salm verliehen und nannte sich fortan Fürst zu Salm, Fürst zu Salm-Salm, Wild- und Rheingraf.

Die Französische Revolution und die darauffolgenden Eroberungskriege Kaiser Napoleons I (1769 - 1821) verursachten in schneller Folge politische Veränderungen. Die Fürsten zu Salm-Salm verloren ihr souveränes Fürstentum Salm (1793) und infolge des Friedens von Lunéville (1801) ihre reichsunmittelbaren wild- und rheingräflichen Territorien. Im Reichsdeputationshauptschluss von Regensburg (1803) wurden ihnen und den Fürsten zu Salm-Kyrburg die säkularisierten Ämter Ahaus und Bocholt zugewiesen. Der Regierungssitz des neu gebildeten Fürstentums Salm wurde in Bocholt errichtet. 1810 erfolgte jedoch die Einverleibung dieses Landes mit dem Kaiserreich Frankreich. Beim Wiener Kongress (1815) wurde die Souveränität des Fürstentums Salm und der Herrschaft Anholt definitiv aufgehoben. Beide Gebiete kamen zum preussischen Staat.

Wasserburg Anholt Luftaufnahme

Die Wasserburg Anholt verblieb seitdem den Fürsten zu Salm und zu Salm-Salm - Standesherren, als Hauptresidenz; sie ist eine der wenigen Burgen, die sich noch im Privatbesitz befindet. Chef des Fürstenhauses ist Carl Philipp Fürst zu Salm und zu Salm-Salm, Wild- und Rheingraf (geb. 1933). Der dicke Turm aus dem 12. Jahrhundert ist bis heute charakteristisches Zeichen der Wasserburg. Auf Eichenpfählen, einem Gitter aus Holz und mit einem Steinfundament erbaut, wurde sie im 14. Jahrhundert und später als barocke Residenz ausgebaut.

Zum Ende des zweiten Weltkrieges erlitt die gesamte Wasserburg schwerste Zerstörungen (70%), wodurch eine permanente Bewohnung nicht mehr möglich war.

Im Rahmen des Wiederaufbaues nach dem Krieg erhielt dann die Wasserburg auf Initiative Fürst Nickolaus Leopold zu Salm-Salm (1906 - 1988) eine museale Bestimmung. So wurde in der Hauptburg das noch vorhandene, teilweise beschädigte, über viele Jahrhunderte in den historischen Räumen gewachsene Inventar als historische Kunstsammlungen der Fürsten zu Salm der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Bereits 1966 konnte das Museum mit der Bibliothek und dem Archiv der Fürsten zu Salm-Salm eingerichtet werden.

Fürst Carl Philipp zu Salm-Salm führte in den Jahren 1990 bis 2000 weitere eingehende Wiederherstellungsmaßnahmen historischer Räumlichkeiten und die Restaurierung von zahlreichen historisch bedeutenden Kunstgegenständen zur weiteren Erschließung und Einrichtung des Museums durch.

Der Park

Wasserburg Anholt Parkanlage

Die malerische Umgebung der Wasserburg Anholt wird durch mehrere Barockgärten und eine großzügige Parkanlage abgerundet. In der unmittelbaren Umgebung der Wasserburg Anholt erstrecken sich die 34 ha großen, historischen Park- und Gartenanlagen, deren Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte unmittelbar mit der Lage und Baugeschichte der Wasserburg verbunden sind. Der Rundgang in diesen Parkanlagen nimmt einen Zeitraum von 30 - 60 Minuten in Anspruch. Die Park- und Gartenanlagen bestehen u. a. aus folgenden Bereichen:

  • Wassergarten

  • Busquett

  • Insel

  • Irrgarten

  • Wildblumenwiese

Durch die unterschiedlichen Blütezeiten sind von April bis September die verschiedensten Blühpflanzen zu bewundern. Mit ihren reichen Beständen verschiedenster Baum- und Pflanzenwelten, heimischer Wasservögel, zahlreichen Wanderwegen und ausgedehnten Wasserflächen bilden die symmetrischen Garten- und großzügigen Parkanlagen, deren historische Ausmaße sich bis heute bewahrt haben, ein attraktives Ausflugsziel für zahlreiche Besucher. Ein Ausflug in diese historischen Parkanlagen rundet die Eindrücke des Museums in der Wasserburg Anholt ab.


Adresse

Museum Wasserburg Anholt
Schloss 1
46419 Isselburg

Weitere Informationen unter:www.wasserburg-anholt.de

Quelle: Museum Wasserburg Anholt
Stand: März 2012